
CYRCOL beschreibt unser branchenübergreifendes Reuse-Konzept, das wir 2019 entwickelt haben. Dieses soll bestehende Fehler des heutigen Mehrwegsystem beheben und ein deutlich einfacheres System für alle Beteiligten aufbauen. Es zeigt, wie Mehrweg in Zukunft funktionieren wird und wir treiben ein solches System aktuell mit vielen Partnern entlang der Lieferkette voran.
Der Wunsch der Verbraucher:innen nach plastikfreien Verpackungen oder sogar unverpackten Produkten nimmt stetig zu. Das neue Deutsche Verpackungsgesetz fokussiert und forciert durch seine Mehrwegpflicht im To-go-Bereich seit 1.1.2023 das Thema Reuse auch gesetzlich. Die seit 2021 beschlossene und in Kraft getretene EU-Steuer für nicht recyclingfähige Verpackungen wird in den nächsten Jahren auch auf die Hersteller umgelegt und verteuert weiter die Einwegverpackungen. In vielen Ländern gibt es schon gesetzliche Maßnahmen, die gewisse Einwegverpackungen verbieten.
Die bekannten Probleme der heutigen Recycling-Ansätze für Einweg-Verpackungen und insbesondere Kunststoffverpackungen zeigen uns, dass wir damit eine vollflächige Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten nicht erreichen werden. Sehr hohe Investitionen weltweit und ein jahrzehntelanger Infrastruktur-Aufbau sind notwendig und viele bekannte Probleme werden damit nicht behoben werden. Warum also nicht das Geld in Systeme investieren, die dauerhaft unser Verpackungsaufkommen reduzieren, CO2-Aufkommen und Kosten deutlich verringern und die Naturverschmutzung eindämmen?
Doch ist dieser Mehrweg-Ansatz auch in Supermärkten, Drogeriemärkten oder insgesamt branchenübergreifend im Einzelhandel realisierbar? Das Multiple-Use-Konzept CYRCOL verfolgt genau diesen Gedanken.
Gegenargumente für die Einführung eines neuen Mehrwegsystem sind oft erhöhte Kosten, Bedenken bei der Produktsicherheit, fehlende Differenzierung im Markt oder bestehende Fehler im heutigen Mehrwegflaschenpool.
Das neue Reuse-System soll die bestehenden Fehler beheben und ein deutlich einfacheres System für alle Stakeholder etablieren.
Folgende wesentliche Aspekte beinhaltet das Konzept des neuen Mehrweg-Systems:
– Stabile Verpackungen aus Metall, Glas oder Kunststoff, die eine problemlose Reinigung und Hygiene gemäß den Produkt- und Abpackanforderungen erlauben
– Modulare und stapelbare Verpackungsgebinde zur effizienten Platznutzung bei Transport und Lagerhaltung
– Zentrale Reinigungsstationen in unterschiedlichen Regionen, die einen nahen Wiedereinsatz der Behältnisse erlauben statt ein weiter Leertransport und Reinigung beim Abfüller
– Aufbau eines neuen Rückholsystems auch außerhalb des Handels an öffentlich zugänglichen, dauerhaft geöffneten Orten (Tankstellen, Rücknahme-Automaten, Abholung u.ä.)
– Digitale Transformation des Pfandsystems und digitale Rückverfolgbarkeit jedes Behälters
– Zentrale Produktion und Vorhaltung von Packungen
– Pay-per-Use-Prinzip für Abfüller:innen, „Product as a Service“ statt Eigentumsmodell
– Vorfinanzierung der Startmengen durch den Dienstleister oder durch Pfandkautionen der Kundschaft
– Reparatur und Recycling von beschädigten Behältern
– Möglichkeit der Individualisierung, aber Fokussierung auf Standardisierung und Harmonisierung für effizientere Abläufe

Das neue Reuse-System soll dabei nicht nur national, sondern auch europaweit/international gedacht werden. Viele Markenartikel- und Handels-Partner aus EU-Ländern haben schon ihr Interesse an solchen Reuse-Lösungen bekundet.
Für die Entwicklung des Systems arbeiten wir von PACOON auch mit wesentlichen Verbänden, Communities und Playern der Supply Chain wie Verpackungsherstellern, Tracking & Tracing, Codierung, Verpackungsentwicklung zusammen. Viele Aufgaben müssen noch gelöst werden, einige Verpackungs-Lösungen sind auch schon durch das neue Gesetz für To-go-Verpackungen auf dem Markt. Interessierte Unternehmen aus allen Branchen (Food, NonFood, Textil, DIY, FastFood, Restaurant Delivery etc.) können sich gern mit uns in Verbindung setzen, um aktiv an der Entwicklung zu arbeiten oder diese indirekt zu begleiten und so die Anforderungen zu definieren und erste Erfahrungen zu sammeln.
Derzeit entwickeln wir auch erste Packungskonzepte für verschiedene Produktsegmente wie Getränke, Konserven, Frische- und Trockenprodukte, die wir im ersten Halbjahr 2023 konkreter vorstellen werden. Gern stellen wir Ihnen die Aspekte des zukünftigen Reuse-Systems vor, das auch Refill oder Unverpackt-Segmente mit abdecken kann.
In einem Video (in Englisch) stellen wir die Arbeitsweise dieses neuen Systems vor.

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