• Englisch
  • Verpackungsdesign
    • Referenzen
    • Leistungen
    • Agentur
    • News
  • Nachhaltige Verpackung
    • Referenzen
    • Leistungen
    • Agentur
    • News
    • Blog

Die beste Verpackung ist jedes mal anders

21.03.2022 |   Blog
Foto: Jasmin Sessler/Unsplash

Warum Innovation bei Verpackungen mehr zählt als Glaubensgrundsätze und verpackungsfrei nicht immer nachhaltig sein muss.

Es kommt auf den Einzelfall an. Selten ist diese Antwort zutreffender als bei der Frage nach der idealen nachhaltigen Verpackung. Nicht einmal die Position: „Am nachhaltigsten sei es, völlig auf Verpackung zu verzichten“ erweist sich als allgemeingültig. „Ich war 1984 in der Sowjetunion. Dort ist ein großer Teil der Lebensmittel verloren gegangen, weil sie nicht verpackt waren und damit nicht transportiert werden konnten. Ich finde, wir müssten Verpackungen viel mehr feiern“, sagt zum Beispiel Michael Braungart, Professor für Eco-Design an der Leuphana Universität Lüneburg und der Erasmus Universität Rotterdam. Als Entwickler des sogenannten Cradle-to-Cradle-Prinzips ist Braungart einer der Vordenker der zirkulären Ökonomie, in der Waren- und Stoffströme so gelenkt werden, dass am Ende im Sinne von Zero Waste kein Abfall übrig bleibt.

Viele Experten und Expertinnen betonen, dass der Verzicht nicht zwingend eine bessere Ökobilanz bedeutet. So auch Victoria Krauter, Professorin am Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement der FH Campus Wien und Leiterin des Kompetenzzentrums für nachhaltige Verpackungslösungen der Stadt Wien: „Auf der einen Seite verbraucht die Produktion von Verpackung Ressourcen, auf der anderen Seite kann richtig gewählte Verpackung die Ressourcenverschwendung verhindern, weil sie Produkte wie zum Beispiel Lebensmittel vor dem Verderb schützt. Zwischen diesen Polen muss man für jede konkrete Verwendung, für jeden konkreten Fall die richtige Balance finden. Selbst für ein und dasselbe Produkt können, je nach Ausgangslage, unterschiedliche Lösungen sinnvoll sein”.
PACOON-Geschäftsführer Peter Désilets weiß um die Relevanz der jeweiligen Ausgangslage: „Daher beantworte ich die Fragen nach der nachhaltigsten Packung immer mit dem Vergleich, dass auch nicht ein und dasselbe Auto für jeden die beste Lösung ist – ob junger Single, eine 6-köpfige-Familie oder Handwerker:in. So ist die optimale Verpackung immer individuell auf das Unternehmen und seine Nachhaltigkeitsziele, Produktionsbedingungen, Absatzkanäle und -länder unterschiedlich zu bewerten.”

Geht Gurke auch unverpackt?

Am, nur vermeintlich simplen, Beispiel Gurke erklärt, bedeutet das: Solange die Gurke regional produziert wird, ist der Verzicht auf eine Verpackung in der Tat umweltfreundlich, plastikfrei und die beste Option. Denn ohne lange Transportwege und Zwischenlagerung wird die Gurke vermutlich innerhalb der drei, vier Tage, in denen sie frisch und knackig ist, konsumiert werden. Kommt sie von weiter her, kann hingegen eine dünne Kunststoff-Folie die bessere Lösung sein, denn sie verlängert die Haltbarkeit und sorgt dafür, dass die Gurke nicht verdirbt und ungenutzt weggeworfen werden muss – was einen drei bis vierfach höheren ökologischen Schaden anrichten würde als die Produktion und Entsorgung der Folie. Aber Studien zeigen auch, dass eine leicht dickere Schale die Haltbarkeit der Gurke deutlich verlängern würde, ohne dass das Kaugefühl vom Verbraucher negativ wahrgenommen wird. Hier hat die EU-Norm einer nachhaltigeren, natürlichen Verpackung einen Riegel vorgeschoben und schreibt eine dünne Schale vor, was in vielen Fällen unweigerlich zu einer Folienlösung führt.

Die Mainzer Gesellschaft für Vermarktungsforschung hat auch für andere Lebensmittel wie Käse oder Fleisch errechnet, dass der ökologische Nutzen einer Verpackung die ökologischen Kosten deutlich übertrifft, weil bei verpackter Ware deutlich weniger weggeworfen werden muss. Mit 1,5–2% fällt der CO2-Fußabdruck von Verpackungen in einem durchschnittlichen europäischen Haushalt außerdem im Vergleich zum Abdruck, den Nahrungsmittel mit 15% erzeugen, eher gering aus. Die Datenlage ist indes je nach Anwendung noch immer unübersichtlich und die Single Source of Truth gibt es nicht, weiß PACOON-Geschäftsführer Désilets: „Im Verpackungsmarkt leben wir ständig von Kompromissen, die hundertprozentige Lösung gibt es nicht. Gleichzeitig wird der Wunsch nach einem klaren Indikator immer stärker, der einem die Entscheidung abnimmt. Das stellt derzeit jedoch noch eine große Herausforderung dar, nicht zuletzt, weil wir immer noch dabei sind, alle Zusammenhänge richtig zu verstehen.”

Auch in anderen Bereichen überwiegt der Nutzen von intelligent gewählten Verpackungen die ökologischen Belastungen. 0,11% Anteil am Product Carbon Footprint eines Laptops hat zum Beispiel eine aus Wellpappe hergestellte Schutzverpackung. Ginge bei einem, schon aus verkaufspsychologischen Gründen, kaum vorstellbaren, Vertrieb ohne Verpackung nur ein einziger von neunhundert Laptops kaputt, wäre das ökologisch teurer als die Produktion der 899 anderen Verpackungen.

Foto: Arno Senoner/Unsplash

Besser Innovation als Appelle

Was freilich nicht heißt, dass Verpackungen nicht noch besser, noch sinnvoller gemacht werden können, wie Michael Braungart betont. Mit technologischem Erfindergeist werde man da allerdings deutlich schneller und weiter vorankommen als mit noch so eindringlichen Appellen an das schlechte Gewissen der Konsument:innen, sagt er und verdeutlicht es anhand der Diskussion um Plastik: „Man hat das Plastik- und Giftproblem bisher immer als ein Thema der Moral behandelt. Dabei ist es eine Frage der Innovation: Es geht darum, bessere Materialien zu entwickeln.“

 

Dynamik durch Legislative

Die Profis von PACOON beschäftigen sich seit 2008 intensiv mit nachhaltigen Verpackungen, wahrscheinlich als erste Verpackungsagentur im deutschsprachigen Raum. Häufig wurde das PACOON-Team auf Events belächelt, wenn es immer wieder die Frage nach der Nachhaltigkeit oder Recyclingqualität stellte. Aber gerade in den letzten Jahren seit 2018 hat sich die Zahl der Innovationen im Verpackungsmarkt dramatisch erhöht. „Wir haben den Eindruck, dass die Entwicklungen parallel liefen, aber die Nachfrage von Seiten der Industrie und des Handels gering war. Mit den neuen Gesetzen, EU-Verordnungen, dem stärkeren Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimawandel ist eine große Dynamik in den Markt gekommen. Die Kundenanfragen steigen jährlich exponentiell an und die Projekte werden deutlich komplexer. Wer vor drei, vier Jahren noch Informationen suchte und seine Packungen analysieren wollte, kommt heute mit klaren Konzeptentwicklungsprojekten auf uns zu”, so Désilets.

Die Projekte werden ganzheitlicher, nicht nur einfacher Materialtausch, sondern die Betrachtung der gesamten Supply Chain wird gefordert. Inzwischen vergeht keine Woche mehr, wo nicht ein, zwei Unternehmen anfragen, vor drei bis vier Jahren war es ein Unternehmen pro Monat. „Es sind auch nicht vorwiegend unsere aktuellen Kunden aus den Grafikdesign-Units, sondern viele neue Kontakte auf Empfehlung, über unsere dreißig bis vierzig Vorträge pro Jahr, von Messebesuchen oder durch Internetrecherche”, sagt Désilets – und sagt über die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit: „Wichtig ist uns dabei, dass die Unternehmen sich selbst analysieren, ihre Ziele definieren, das große Potenzial durch Innovationen erkennen und auch die Kommunikation zum Abnehmer oder Verbraucher mit berücksichtigen. Da bieten wir als Grafikdesigner auch Full Service an, wenn die Verpackung richtig kommunizieren soll”.

 

Heidelbeeren aus Südafrika

Noch bessere und an die konkreten Anforderungen bestmöglich angepasste Verpackungen – das ist auch der Weg, den Victoria Krauter als richtig erachtet. Auf der Metaebene, die aber nur noch wenig mit Verpackungen zu tun hat, könnte man, sagt sie, freilich auch noch andere Fragen stellen, etwa, ob Heidelbeeren aus Südamerika im Winter tatsächlich unverzichtbar sind. „Sobald allerdings jemand die Entscheidung für dieses Produkt trifft“, sagt sie, „ist eine entsprechende Verpackung, die zum Beispiel mechanischen Schutz und ein Pad zum Aufsaugen von Flüssigkeit bietet, gerechtfertigt. Denn immerhin garantiert diese Verpackung, dass ein Lebensmittel, welches Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht hat, seinen Bestimmungsort heil erreicht.“

„Vielleicht bietet sich aber auch genau deshalb mit der aktuellen Dynamik neuer Reusable Packaging-Konzepte das Potenzial, den Spagat zwischen Einweg-Verpackungsabfall, der kaum zu beherrschen ist, und unverpackten Produkten auf ganz neue Art zu lösen.”, so Désilets.

Mehr zum Thema: Die wichtigsten Schritte zur nachhaltigen Verpackung

SIE WOLLEN MIT UNS ZUSAMMEN ARBEITEN?

Fragen Sie uns unverbindlich an!

Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und stimme zu, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und für Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per Mail an info[at]pacoon.de widerrufen.

PACOON Newsletter

Melden Sie sich für unseren Newsletter an, und bleiben Sie up to date!

Jetzt Newsletter abonnieren

Whitepaper

„Trends + Nachhaltigkeit bei Pharmaverpackungen“

Hier kostenlos downloaden

  • Verpackungsdesign
    • Referenzen
    • Leistungen
    • Agentur
    • News
  • Nachhaltige Verpackung
    • Referenzen
    • Leistungen
    • Agentur
    • News
    • Blog

Kontakt München

pacoon GmbH | Strategie + Design
Goethestraße 20
80336 München

+49 (0)89 890 45 75-0
info[at]pacoon.de

Kontakt Hamburg

pacoon Hamburg GmbH | Strategie + Design
Heckscherstraße 48a
20253 Hamburg

+49 (0)40 368 81 48-20
infohh[at]pacoon.de

Nachhaltigkeit

pacoon Sustainability Concepts GmbH
Heckscherstraße 48a
20253 Hamburg

+49 40 368 81 48 80
sustainability[at]pacoon.de

PACOON Newsletter

Melden Sie sich hier  für unseren Newsletter an, und bleiben Sie up to date!

Impressum & Datenschutz

Klicken Sie hier
Datenschutzeinstellungen anpassen

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Klicken Sie hier