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Wie Verpackungen für mehr Nachhaltigkeit erneuert werden können

21.03.2022 |   Blog
Foto: Firmbee/Unsplash

Unternehmen können viele Strategien nutzen, um ihre Verpackungen nachhaltiger zu gestalten. Wiederverwendung ist ein Weg. Die Erneuerung des Designs und ein Umstieg auf nachwachsende Rohstoffe ein anderer. Doch was macht wann mehr Sinn?

Renew or Reuse? Die Frage ist für viele Unternehmen bei der Wahl ihrer Verpackung nicht einfach zu beantworten. Zumindest so viel bleibt klar: Reuse bedeutet Wiederbenutzung, ohne dass die Verpackung stofflich aufbereitet wird – eine Lösung also, die in jedem Fall 4 von 5 Sternen verdienen würde. Allenfalls wäre es nur besser ganz auf die Verpackung zu verzichten. Das kann aber (wie wir in diesem Beitrag gezeigt haben) auch in vielen Fällen nicht funktionieren, insbesondere in einem stark steigenden Online-Geschäft.

Renew bedeutet hingegen, nicht wiederverwendbare Verpackung durch Design so zu verbessern, dass ihr ökologischer Fußabdruck sinkt – etwa indem man auf nachwachsende Rohstoffe setzt. Auf den ersten Blick erscheint die Priorisierung der beiden Varianten ziemlich eindeutig: Reuse kommt, was den Nachhaltigkeitsaspekt betrifft, ganz offensichtlich vor Renew. Wenn da nicht ein paar Einschränkungen wären. Im B2C-Bereich zum Beispiel die Länge des Transportwegs, bis eine Verpackung wiederbefüllt werden und die Verfügbarkeit bzw. Nicht-Verfügbarkeit von Sammelsystemen. „Im B2B-Bereich wiederum haben sich in vielen Bereichen schon Reuse-Verpackungen bzw. -Gebinde etabliert, weil häufig wiederkehrende Abnehmer:innen beliefert werden, bei denen die Behälter relativ einfach gesammelt und rückgeführt werden können. Aktuell gibt es auch eine europäische Initiative, die diese Großgebinde – auch im Lebensmittelbereich – trackt und über zertifizierte Reinigungs- und Transportwege in Umlauf halten soll“ erklärt Peter Désilets.

Sind diese Voraussetzungen gegeben, funktioniert Reuse nicht nur bei der guten alten Bierflasche, sondern zum Beispiel auch bei hochkomplexen Bauteilen in der Automotive-Industrie. Wie groß der positive Einfluss dann sein kann, zeigen zwei Zahlen: Es entstehen rund 75 % der CO2-Emissionen beim Betrieb der Fahrzeuge, für die der Automobil-Sektor verantwortlich ist, aber fast 20 % verursacht allein die Supply Chain. Diese Zahlen werden in den nächsten Jahren mit der Zunahme von alternativen Antrieben wie Elektro oder Wasserstoff noch deutlich sinken. Wie unterschiedlich diese Aussicht aufgenommen wird, zeigen zwei Aussagen von einem Glas-Netzwerktag im November 2021. Dort führt Peter Désilets an: „Während morgens beim Warm-up die Befürchtung diskutiert wurde, dass der CO2-Preis pro Tonne möglichst nicht über 25 € steigen sollte, hörten wir abends die beiläufige Aussage auf unsere Anregung neuer Mehrwegsysteme: ,Wenn in Zukunft die Produktion von Glas CO2-neutral erfolgt, macht es keinen Unterschied mehr, ob wir Einweg- oder Mehrweg-Behälter verwenden’. Unterschiedlicher kann die Sichtweise der Zukunft kaum sein.”

Renew: Ein Weg mit viel Potenzial

Wo Reuse aber nicht geht, kann Renew hingegen ein Weg mit sehr viel Potenzial sein - vor allem dann, wenn es gelingt, Materialien die fossilen Ursprungs sind, wie die meisten Kunststoffe, durch nachwachsende Alternativen zu ersetzen. Mais, Stärke oder Zuckerrohr bieten sich dafür als Ausgangsmaterialien an und werden auch bereits genutzt. Für Faser-basierte Materialien und Verpackungen kommen verstärkt Agrar- oder Produktionsreststoffe zum Einsatz.

Doch die Innovationskraft der Industrie geht deutlich weiter. Seit Jahren wird schon an Verfahren gefeilt, die es erlauben, CO2 aus der Luft abzuscheiden und in Ethanol umzuwandeln, das dann als Basis für nachhaltige Kunststoffe dient. So gibt es schon Matratzen aus CO2 genauso wie Autoteile.

Sven Sängerlaub, Professor für Verpackungstechnik und -herstellung an der Hochschule München, ist daher sicher, dass der Renew-Gedanke, der darin besteht, existierende Verpackungen in Richtung Nachhaltigkeit umzugestalten, noch viele Impulse bekommen wird: „Bei Verpackungen gibt es drei Gamechanger: Innovationen, Kosten und Gesetzgebung.“

Derzeit sind wir an einem Punkt angelangt, an dem auch die beiden letzten Punkte massiv ins Gewicht fallen. Der Green Deal der Europäischen Union mit seinem Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft zieht schon jetzt einzelstaatliche Regelungen nach sich, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Verpackungsstrategie zu erneuern. Die hohen Energiepreise wiederum rücken verstärkt Überlegungen in den Vordergrund, welche Verpackungsstoffe in ihrer Herstellung energieintensiv sind und welche nicht. Aber neben dem Energiefaktor spielt seit Corona auch die Lieferkette allgemein und die Verfügbarkeit eine wesentliche Rolle, welches Konzept ausgewählt wird.

“Wohin die Reise geht, hängt immer stärker von der generellen Zielrichtung des Unternehmens ab und von den Absatzmärkten der Produkte. Für international agierende Unternehmen ist Kunststoff häufig nur die allerletzte Option, eventuell sind noch biologisch abbaubare Kunststoffe in Betracht gezogen. Für langlebige Produkte wiederum scheiden Mehrwegbehälter als Konsumentenverpackung häufig aus, da die Umschlagszeiten viel zu lang sind.” erklärt Peter Désilets. Immer seltener besteht die Lösung dann aus einer Monostofflichen Lösung, sondern aus einem Mix aus Materialien, insbesondere bei Elektro- oder Haushaltsgeräten, die häufig noch mit Styropor verpackt sind. Die Vorteile aus mehreren Welten verbinden führt letztlich häufig zum Erfolg.

Foto: micheile dot com/Unsplash

Am Ende zählt die Gesamtbilanz

Der Wunsch, jede Komponente einer Verpackung, die nicht nachwachsend oder zumindest biologisch abbaubar ist, durch Ersatzstoffe zu ersetzen, dürfe indessen nicht absolut gesetzt werden, betont Sängerlaub: „Bei Lebensmitteln und Medikamenten benötigen wir oft funktionale Barrieren, die sich mit anderen Materialien nicht oder nur mit einem größeren ökologischen Fußabdruck erreichen lassen.“

Reduzieren lässt sich der Fußabdruck allerdings auf jeden Fall, wenn auch auf die Herkunft der für die Verpackungsproduktion genutzten Energie geachtet wird. Renew kann daher auch bedeuten, bewusst auf grünen Strom zu setzen, selbst wenn das unter Umständen zu etwas höheren Preisen führt.

Und natürlich spielt Renew auch am Ende des Produktlebenszyklus eine Rolle. Renew geht hier in Recycling über. Im Zuge von Renew-Prozessen können Unternehmen ihre Verpackungen aber auch unter dem Gesichtspunkt umgestalten, dass Materialien, die keine höhere Wiederverwertung erlauben, durch solche ersetzt werden, bei denen das möglich ist.

Und dort wo das auch nicht geht, sind immer noch Überlegungen möglich, wie man die Verpackung so designt, dass sie möglichst problemlos der Altstoffsammlung und am End of Life der thermischen Wiederverwertung zugeführt werden kann. “Wichtig ist, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur als Kostentreiber gesehen wird, denn die Erfahrung zeigt, dass deutliche Kosteneinsparungen erzielt werden. Nachhaltigkeit heißt schließlich, Verschwendung zu vermeiden. Und das bedeutet, Kosten zu sparen. Unsere Kunden sind dann am Ende immer positiv erstaunt, wenn sie die Lösung gesamtheitlich betrachten,statt nur die reinen Materialkosten.” meint Peter Désilets.

Lesen Sie mehr zum Thema: "Mehrweg ist der nächste Umbruch bei Verpackungen"

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